Im Juni 2002 habe ich in einem örtlichen Reitverein den Schulbetrieb übernommen. Ca. 54 Reitschüler haben mit mir gewechselt und sind Mitglied in diesem Verein geworden.

Auch hier versuchte ich, meinem Motto treu zu bleiben und die jungen Reiter mit Freude und Liebe an die Pferde und an's Reiten heran zu führen. Neben den Vereinspferden habe ich natürlich meine 5 Pferde mitgenommen. Aufgrund ihrer Zuverlässigkeit waren sie bei allen Reitschülern überaus beliebt. Neben dem Reitunterricht versuchte ich, innerhalb der Ferienzeiten auch immer wieder Tagesseminare zu organisieren, in denen die Reitschüler auch mit dem Umgang und dem Verhalten der Pferde vertraut gemacht wurden. Es war schön, mit den Kindern auf der Weide zu sitzen, den Pferden beim Spielen zuzusehen und hierbei das Verhalten der einzelnen Tiere zu erforschen.

Wir haben an einem Reitertag teilgenommen, hier wurden meine Reitschüler mit meinen Pferden fast alle platziert. Cheyenne hat im Reiterwettbewerb sogar den 1. Platz belegt, weiterhin nahmen wir den 3., 5., 6., 7. und 9. Platz in verschiedenen Wettbewerben mit nach Hause. Ich war sehr stolz auf meine Reitschüler und auch auf meine Pferde.

Ende 2002 wurde ich von meinen Reitschülern zum Jugendwart gewählt.

Ich war und bin auch heute noch der Meinung, man muss den jungen Reitern Zeit lassen, sie sollen mit Spass und Eifer bei der Sache sein und immer wieder freudig zu ihren Reitstunden erscheinen. Jeder Reiter weiss, wie lange es dauert, bis man - erst recht, wenn man nur einmal wöchentlich zu den Reitstunden kommen kann - einen tiefen Dressursitz bekommt und die Einwirkung auf`s Pferd auch korrekt erfolgt.

                                   

Meine Unterrichtsweise und die Kameradschaft zu meinen Reitschülern in diesen fast 17 Jahren gaben mir Recht. Viele meiner Reitschüler besitzen inzwischen eigene Pferde oder haben gute Reitbeteiligungen. Einige halten ihre Pferde in selbständiger Versorgung in Offenställen, eine ist mittlerweile Tierärztin für Grosstiere und hält ebenfalls mehrere Pferde in Offenstallhaltung. Hierbei handelt es sich überwiegend um ehemals kranke Pferde, die sie wieder so weit gesund gepflegt hat, dass sie auf der Weide schmerzfrei gehen können.

                                

Die Liebe und der Umgang mit dem Pferd hatte für mich immer Priorität, jedoch nicht aus jedem Reiter wird ein Turnierreiter. Wie viele Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene möchten mit ihrem Pferd durch den Wald reiten, die Natur gemeinsam mit ihrem vierbeinigen Partner erleben. Ich bin der Meinung, dass gerade das die Liebe zum Pferd und die Freude am Reiten ausmacht: Die Kameradschaft zwischen Mensch und Pferd, das Vertrauen und die Zuneigung. Wer freut sich nicht, wenn man mit einem freudigen Wiehern begrüsst wird, wenn man zur Weide kommt, um seinen Partner Pferd zu besuchen?  

 


Glücklich macht es mich, wenn man mir sagen, dass sie in anderen Vereinen und Reitbetrieben niemals so intensiven Unterricht bekommen haben und sie erst bei mir verstehen, was mit den einzelnen Hilfen gemeint ist und wie und warum diese Hilfen entsprechend auf das Pferd einwirken.

Trotz großer Zufriedenheit meiner Reitschüler sah ich keine Möglichkeit, meine Arbeit in der Art fortzusetzen, wie sie schon seit Jahren erfolgreich war und entschloss mich schweren Herzens,  den Schulbetrieb aufzugeben. Damit verbunden war leider auch der Verkauf meiner Pferde, was mir natürlich nicht leicht fiel.

Nach 7 Jahren Schulbetrieb freute ich mich allerdings für meine Pferde, dass sie nun aus dieser "Tretmühle" herauskamen und ich sie in private Hände geben konnte. Es ist nicht einfach, für jedes Pferd den richtigen Partner zu finden, doch ich habe mir Zeit gelassen, und wie so oft, spielte hier auch der Zufall eine grosse Rolle.

 

Drei von meinen wunderbaren Pferde habe ich in gute Hände geben können. Die anderen habe ich behalten. Von allen konnte ich mich nun doch nicht trennen. Es ist nicht leicht, aber da ich mit den neuen Besitzern einen regen Kontakt habe, werde ich über das Schicksal von Vera, Melody und Lara immer informiert sein. Natürlich werde ich sie auch regelmässig besuchen gehen, denn sie stehen alle nicht weit von mir entfernt.

Besonders freut es mich, dass die Pferde in Stallanlagen gekommen sind, in denen sie ebenfalls täglich von morgens bis abends auf die Weide kommen, so, wie es immer gewohnt waren.


 


  

Der Abschied von den Reitschülern und Eltern fiel mir nicht leicht, bei den Kindern sind auch einige Tränchen geflossen. 

Abschied:

Am 30. 6. 03 bin ich mit meinen Pferden in unseren neuen Stall umgezogen. Der Transport war recht problemlos, auch Lovely, die ja das Hängerfahren nicht gewöhnt ist, hat sich gut verhalten. Ein wenig überrascht waren die Pferde schon, als sie alle zusammen in ihrem grossen Laufstall standen. Ich denke, sie werden sich dort recht schnell eingewöhnen.

Unser neues Zuhause:

      

Hier wohnt Vera heute, und ein Brief von Vera



   

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